Klavier - Kompositionen


Nathalie Loriers wird 1966 in Namen in Belgien geboren. Ihre musikalische Ausbildung beginnt sie mit klassischem Klavierunterricht, entwickelt aber bald großes Interesse am Jazz. Im Jahr 1990 zeichnet sie das Königliche Konservatorium in Brüssel mit einem ersten Preis für Jazz Piano und Harmonie aus.
Schon nach kurzer Zeit errreicht sie einen Spitzenplatz in der belgischen Jazzwelt. Sie ist gerade 23 Jahre alt, als sie im Jahr 1989 von dem Belgischen Verband der Kritiker zum besten Talent in Belgien gewählt wird. Im Jahr 1990 erhält sie im Rahmen der "Brussels Jazz Rally" den 1. Preis als "Bester Junger Solist".

Ihre Projekte als Bandleader

Bei Igloo erscheint im Jahr 1991 bereits die erste Aufnahme unter ihrem Namen, "Nymphéas" mit Kurt van Herck (Sax.), Philippe Aerts (Kontrabaß), und Mimi Verderame (Schlagzeug). Mit dieser Band gewinnt sie den 1. Preis im "Concours des Radios Publiques de Langue Française" (CRLPF) - einem Wettbewerb französichsprachiger Radiosender - vor Vertretern aus Frankreich, der Schweiz und Kanada.
Und die Presse reagiert überschwänglich: " Alles was den heutigen europäischen Jazz ausmacht findet sich in dieser Aufnahme (...) Aufregende (...) glänzende Kompositionen, gut ausgearbeitet und strukturiert als gute Songs, eine Band, in der jeder Musiker seinen Platz findet und sich durch das ausgezeichnete Zusammenspiel selbst übertrifft - die Entdeckung dieser Saison!" (Philippe Baron "Privilège de la musique" Nov. 91.).
In 1992 bietet ihr das französischsprachige Fernsehen Belgiens "RTBF" eine einstündige Sendung an, zu der sie einige Schlüsselfiguren des belgischen Jazz einlädt: Sadi, Jacques Pelzer, Steve Houben, David Linx, Diederik Wissels. Von da an ist sie regelmäßiger Gast bei diesem Sender, unter anderem im Oktober 1994, an der Seite von Steve Houben, anläßlich des einzigen jemals im Königlichen Palast organisierten Jazzkonzerts. Auch gibt sie vor der königlichen Familie im "Palais des Beaux Arts" zusammen mit Toots Thielemans ein Gedenkkonzert für den verstorbenen König Baudouin.
Anfang 1993 ist Nathalie Loriers zurück im Studio, dieses Mal mit dem Meister des Cool Jazz, Lee Konitz wie auch mit Al Levitt (Schlagzeug) und Philippe Aerts (Kontrabaß). Nach einer Reihe von Konzerten in Belgien und Frankreich wird dann die CD "Discoveries" aufgenommen.


"Hier kann man neben den beiden Ikonen des Jazz, Lee Konitz und Levitt, die das "Instant Composing" lieben, eine belgische Pianistin entdecken, deren Namen man sich merken muss: Nathalie Loriers. Beginnen Sie das Album mit dem 6. Titel, ein Piano Solo Stück, bei dem sie auf eine Art improvisiert, die man "konitzianisch" nennen könnte. Sie läßt sich von der Musik tragen, die ohne vorgegebenes Thema wie von alleine aus ihr herausströmt, bevor sie wieder auf vertrauten Terrain zurückkehrt..." (Norberto Gimelfarb "Viva la Musique" - Schweizer Monatszeitung - März 1994 n° 160).
Im gleichen Jahr präsentiert Nathalie Loriers eine neue CD unter ihrem Namen mit Cameron Brown (Kontrabaß), Rick Hollander (Schlagzeug) und dem jungen belgischen Saxophonisten Jeroen Van Herzeele: "Dance or die".
Im Sommer 1993 wird die Band zu dem Internationalen Jazzfestival von Middelheim eingeladen, worauf noch einige Konzerte in Belgien und Frankreich folgen.

" Man liebt dieses Quartett von Nathalie Loriers, denn es spielt ehrlich, präzise und exakt und zeigt eine überraschende Reife und Kraft! (La Voix du Nord)."

"Eine unerwartete Komplexität mündet in dem überwältigenden "Dance or Die" (...), ein Abschnitt in der Karriere einer Instrumentalistin, die nun nicht mehr nur eine Entdeckung, sondern ein bestätigtes Talent ist." (Une autre chanson - Jan. 94).

"Sie besitzt eine Zartheit, eine Art sicherer Unsicherheit, die den Emotionen Ausdruck gibt. Ihre Kompositionen gehen unter das oberflächlich Leichte hinaus und legen beunruhigende Lieder frei (...) Sicherheit (...) ein ausgeprägtes Gefühl für schöne Melodien" (Jazzman - suppl. du Monde de la Musique) .

Mit "Walking through walls, walking along walls" (1995), findet man Nathalie Loriers erneut in der klassischen Formel des Trios, zusammen mit dem niederländischen Schlagzeuger Hans van Osterhout und dem Bassisten Sal La Rocca. Das Trio tritt in zahlreichen Konzerten und internationalen Festivals auf, darunter beim ?Audi Jazz Festival?, dem "Festival International de Jazz" in Montréal, dem ersten "Euro-Arab Jazz Festival" (in Syrien und Jordanien), dem "Festival de Jazz de Liège". Auch wird das Trio zu einer Reihe von Konzerten nach Kanada eingeladen - zusammen mit Philippe Catherine als "special guest" .

"Versteckte Gefühle, ein zartes Wechselspiel zwischen extravertierter Delikatesse und enthüllter Introvertiertheit, (...) Lyrik in zarten Farben, nuanciertes Tastengefühl, inspirierte Kompositionen und erfrischende Improvisationen. (...). Nathalie Loriers besitzt alle diese Stärken. Sie überzeugt in ihrem Timing, ihren Pausen und strahlt eine ungemeine Heiterkeit aus". (Guide des Nouveaux talents, Alex Duthil - Jazzman n° 24 - apr.97).

"Die letzte CD von Nathalie Loriers bestätigt, daß sie sich im Trio am wohlsten fühlt. (...) Es bringt eine überschwengliche Freude in ihr Spiel, eine minutiöse Intelligenz und ein Tempo, das Raum bietet für grundlegende Harmonien". (Marc Danval - Tenue de Ville - febr. 96)

Kontrastierte Atmosphären, sonniger Swing, gedämpft durch andächtige und nachdenkliche Passagen. Große Kunst! (Le Soir – MAD – 04/1/96)

"Mit ihren Bandmitgliedern, in völliger Harmonie mit ihren musikalischen Vorstellungen, legt die junge Pianistin eine hervorragende Persönlichkeit an den Tag, einen überwältigenden Anschlag und ein erstaunliches Gefühl für den Raum" (Thierry Quenum Jazz magazine – Juni 96)

Mit diesem Trio verfolgt Nathalie Loriers ihre Entwicklung seit einigen Jahren. Das Trio nimmt 1999 eine zweite CD mit Sal La Rocca und Hans Van Oosterhout auf: "Silent Spring". Dieses Album, in Paris bei Pygmalion erschienen, hat enormen Erfolg (beste Jazz CD in Flandern). Es erhält 4 Sterne im "Jazzman" (wichtigste Jazz Zeitschrift Frankreichs) und wird durch den Sender "Paris Jazz" ausgewählt. Das Trio tritt in zahlreichen Festivals in Frankreich, Schweiz, Brasilien (Chivas Festival) und in Japan (Tokio und Osaka) auf, wo die beiden CDs neu aufgelegt werden.

Im März 1999 erhält sie den belgischen DJANGO D?OR, der ihrer Karriere gewidmet ist.
Das Jahr 2000 beginnt mit einem außergewöhnlichen Ereignis in der Jazzwelt : sie gewinnt den ersten EURO DJANGO. Dieser Preis zeichnet junge Musiker für ihr Talent und ihr Werk unter den besten jungen europäischen Musikern aus.
In der von Männern dominierten Welt des Jazz erhält dieses Ereignis eine besondere Bedeutung: der Preis geht an eine Frau und noch dazu aus Belgien!
Die Pianistin wird auch zum Liebling des "Jazz Pool 99" des VRT (belgisches niederländischsprachiges Fernsehen), das sie zur besten Pianistin des Jahres wählt und ihre CD "Silent Spring" zur besten Jazz-CD der letzten 12 Monate. Im Dezember 2000 verleiht ihr die Jury der "Académie du Jazz de Paris" den Bobby Jaspar Preis.

Im Januar 2002 stellt sich Nathalie Loriers im Studio einer neuen Herausforderung: zu ihrem klassischen Trio holt sie sich 3 der besten belgischen Bläser zur Seite: am Saxophon Frank Vaganée (Leader des Brussels Jazz Orchestra), Kurt Van Herck, ebenfalls Saxophon und Laurent Blondiau an der Trompete. Die CD "Tombouctou" mit dem Trio + Bläser erscheint im Mai 2002 und erhält sofort ausgezeichnete Kritiken : 4 Sterne im "Stage Magazine" und "Choc de Jazzman" Das Album wurde vom Radio Klara des belgischen flämischsprachigen Radios als beste CD des Jahres ausgezeichnet.
Zur gleichen Zeit überträgt das französische Fernsehen FR3 ein Porträt von Nathalie Loriers und ihrem Sextett. Mit dieser Band nimmt sie an zahlreichen Festivals teil : "Gaume Jazz Festival", "Brussels Jazz Marathon", "Jazz Middelheim", "Foire de Paris", "Festival de Coutances" (Frankreich), "Festival de Braga" (Portugal), ?

Im Jahr 2004 beginnt die Pianistin Nathalie Loriers eine Zusammenarbeit mit dem Oud-Spieler Yadh Elyes und die Band "Chemins Croisés" entsteht. Das Zusammentreffen dieses Duos ist durch seine für jede Kultur repräsentativen Instrumente " das Klavier und der Oud (arabische Laute) - eine echte Rarität.
Das völlig neue Repertoire wird durch Nathalie Loriers und Yadh Elyes geschrieben, in der sich Jazz und oriental-meditative Musik vereinen.
Beim "Gaume Festival" im Sommer 2004 läßt man Nathalie Loriers freie Hand für ein außergewöhnliches Konzert: Zum Duo gesellen sich drei weitere Musiker von internationalem Ruf: Gianluigi Trovesi (Klarinette), Joêl Allouche (Percussion) und Tony Overwater (Kontrabaß und elektrische Viola da Gamba). Die Band tritt auf dem Festival von Münster, Bath (England) und beim "Jazz Middelheim" Festival auf. Seit Mai 2005 übernimmt der junge belgo-jordanische Oud-Spieler Karim Baggili den Platz von Yadh Elyes.

Im Jahr 2005 überträgt "LaDeux" (französischsprachiger belgischer Fernsehsender) ein Porträt von Nathalie Loriers : "Nathalie Loriers, a lady in Jazz". Es handelt sich um einen durch Pierre Barré und Thierry Loreau realisierten Film, der uns über Interviews, Proben und Ausschnitte aus Konzerten in die Welt von Nathalie Loriers eintauchen lässt.

Seit 2002 bildet Nathalie Loriers ein Duo mit Philippe Aerts mit einem Repertoire, das sich aus eigenen Kompositionen und Standards zusammensetzt. Beide Musiker sind in ihren akustischen Konzerten auf ständiger Suche nach dem perfekten Klang ihres Instruments. Der klangliche Charakter und das tiefe Verständnis zwischen den Musikern gibt diesem Duo eine außergewöhnliche Freiheit und drückt sich in einer zeitweise energiegeladenen und swingenden, zeitweise intimen und delikaten Musik aus.

IIm Jahr 2007 lädt das Genter Kulturzentrum ?de Bijloke? Nathalie Loriers dazu ein, sich einer dort wohnhaften Band, dem ?Spiegel String Quartet?, zu einem einzigartigen Konzert anzuschließen.
Dieses neue Projekt bringt ein Jazzquartett und ein klassisches Streichquartett zusammen. Bert Joris lässt Nathalie Loriers? originale Kompositionen mit seiner kreativen und sachkundigen Feder neu aufleben. Dieses Repertoire mit reinen melodischen Linien, subtilen Harmonien und raffinierten Arrangements gibt dem ausgeglichenen und originalen Dialog zwischen den beiden Quartetten viel Raum für Improvisationen. Die Gruppe wird durch eine der swingendsten Rhythmussektionen dieser Zeit unterstützt: Philippe Aerts am Kontrabass und Joost Van Schaik am Schlagzeug. Nach einer Reihe von Konzerten wird die Besetzung des Streichquartetts angepasst und besteht daraufhin aus Igor Semenhoff, Stefan Willems (Geigen), Aurélie Entringer (Viola) und Jan Schiffer (Cello).
Die Gruppe nimmt im Februar 2009 ein neues Album ?Moments d?éternité? auf und trifft bei dessen Vorstellung während dem ?Gentjazz? 2009 auf ein begeistertes Publikum.

September 2011 gewinnt sie den 'Sabam Kulturwettbewerb' im Rahmen des'Jazz Hoeilaart Contest'; ihre Komposition 'Canzoncina' wird als
Pflichtwerk zum ersten Male von den Finalisten des 'Jazz Hoeilaart'ausgeführt.


Ihre Arbeit als "side woman"

Während ihrer gesamten Karrierre arbeitet Nathalie Loriers als "sidewoman" mit zahlreichen Musikern zusammen: Philip Catherine, Toots Thielemans, Jacques Pelzer, Steve Houben, Christian Escoudé, David Linx, Diederik Wissels, Aldo Romano und Charlie Mariano.
Seit 2002 ist sie Mitglied der European Big Band mit Solisten und Dirigenten wie Bob Mintzer, Gianluigi Trovesi und Kenny Wheeler.

Ebenfalls seit 2002 ist sie die Pianistin des Brussels Jazz Orchestra (BJO). Das BJO tritt zusammen mit belgischen und internationalen Solisten wie Maria Schneider, Dave Liebman, Phil Woods, Philip Catherine, Bert Joris, Kenny Wheeler, Norma Winstone, Tom Harrell, .. auf. Das international angesehene Orchester zählt zahlreiche Auftritte: "Jazz Sous Les Pommiers" (Frankreich), "Feldkirch Festival" (Österreich), "The Cutting Room" (New York), "North Sea Jazz Festival" (Niederlande), Dublin Jazz Week (Irland), ...


Ihre Arbeit als Pädagogin

Zeit 1994 ist Nathalie Loriers Dozentin für Jazz-Piano am "Conservatoire Royal de Bruxelles" sowie an mehreren Musikschulen der französchsprachigen Gemeinschaft in Belgien.
Seit vielen Jahren gibt sie außerdem "workshops" an der internationalen Sommerakademie von Libramont.


Koninklijk conservatorium van Brussel : http://www.kcb.be
Académie de Musique d?Eghezée : http://www.eghezee.be/acad
Académie d?Evere : http://www.academie-evere.be